1. Grundstück

 

Für den Bau eines Eigenheims ist das erste Element das Grundstück – die Basis, auf der alles Weitere aufbaut. Die Entscheidung, ob man ein Grundstück kauft, geschenkt bekommt oder es erbt, kann bereits die spätere Hausplanung beeinflussen, sowohl finanziell als auch hinsichtlich individueller Gestaltungsmöglichkeiten. Ein geerbtes oder geschenktes Grundstück spart zwar Kosten, aber oft bleiben hier weniger Spielräume in Bezug auf Lage und Gestaltung. Bei einem Grundstückskauf hingegen können die folgenden Punkte umfassend bedacht und geprüft werden:

Wichtige Überlegungen bei der Grundstückswahl

Lage des Grundstücks:

Ob Stadt, Land oder eine ruhige Dorflage – die Umgebung bestimmt die zukünftige Lebensqualität. Die Lage an einer belebten Straße, nahe am Wald oder zentral im Dorf bringt jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich.
Auch die Nähe zu Schulen, Geschäften und der Arbeitsstelle sollte berücksichtigt werden. In ländlichen Gegenden ist der Platz oft größer und günstiger, während städtische Grundstücke in der Regel eine bessere Infrastruktur bieten.

Ausrichtung und natürliche Gegebenheiten:

Die Himmelsrichtung, in die das Grundstück zeigt, ist besonders wichtig für Energiefragen, etwa die Eignung für eine Photovoltaikanlage. Ebenso kann die Nähe zu großen Bäumen oder Wäldern Schatten auf das Grundstück werfen, was Vor- und Nachteile haben kann.
Nachbarschaft:

Die Nachbarschaft kann sich stark auf die Wohnqualität auswirken. Wer Ruhe schätzt, könnte sich an einem Hundezüchter oder einem Mehrfamilienhaus mit feierfreudigen Nachbarn stören, während Familien mit Kindern Gleichgesinnte als Bereicherung empfinden. Die Bedürfnisse und Toleranz gegenüber verschiedenen Nachbarschaftsstrukturen sollten frühzeitig reflektiert werden.

Größe des Grundstücks:

Die geplante Haus- und Gartengröße entscheidet maßgeblich über die notwendige Grundstücksgröße. Wer großzügige Gartenflächen, Terrassen oder sogar zusätzliche Gebäude (wie eine Garage) wünscht, benötigt mehr Platz. Eine gründliche Planung und ein Plan für den späteren Hausbau helfen, die benötigte Fläche abzuschätzen.

Bebauungsplan und rechtliche Rahmenbedingungen:

Der Bebauungsplan gibt Aufschluss über die zulässige Bebauung und die Gestaltungsmöglichkeiten. Er ist über das Bauamt oder die Gemeinde in der Regel kostenlos einsehbar.

Wichtige Regelungen im Bebauungsplan betreffen:

  • Maximal bebaubare Fläche und Grenzabstände
  • Anzahl der Stockwerke und maximale Höhe des Hauses
  • Vorschriften zur Dachform und zur Fassadengestaltung
  • Wenn kein Bebauungsplan vorliegt, greift § 34 BauGB, der vorschreibt, dass sich Neubauten an die Umgebung anpassen müssen.

Kosten beim Grundstückskauf


Obwohl ein geschenktes oder geerbtes Grundstück die Grunderwerbsteuer und Maklergebühren entfallen lässt, gibt es dennoch verschiedene Kosten, die in jedem Fall anfallen:

  • Maklerprovision (nur beim Kauf): Diese beträgt ca. 3 % des Kaufpreises zzgl. Mehrwertsteuer und entfällt bei Privatkäufen oder geerbten Grundstücken.
  • Grunderwerbsteuer (nur beim Kauf): Diese variiert je nach Bundesland und liegt zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises.
  • Notarkosten und Grundbucheintrag: Etwa 0,5 % des Grundstückswertes entfallen auf den Notar und den Grundbucheintrag. Der Grundbucheintrag macht Sie offiziell zum Eigentümer.
  • Eintragung einer Grundschuld oder eines Pfandrechts: Falls eine Finanzierung durch eine Bank erfolgt, entstehen Kosten für die Eintragung einer Grundschuld (ca. 1,2 % der Hypothek), die der Bank als Sicherheit dient.

Nächste Schritte nach dem Grundstückskauf

Sobald das Grundstück offiziell Ihnen gehört, beginnt die Suche nach einem Bauunternehmen, einem Architekten oder einer Baufirma, die Ihre Vorstellungen umsetzen. Ein Architekt kann das Haus individuell nach Ihren Wünschen und den Gegebenheiten des Grundstücks gestalten, während die meisten Fertighausanbieter bereits bestehende Konzepte bieten. Diese Phase erfordert klare Vorstellungen, ein realistisches Budget und die Einhaltung baurechtlicher Vorgaben, um das Traumhaus auf dem gewählten Grundstück zu realisieren.

Zusammengefasst ist die Grundstückssuche und -sicherung ein wesentlicher, oftmals kostenintensiver Schritt, der durch sorgfältige Planung und realistische Einschätzung der eigenen Wünsche und Möglichkeiten zu einer lohnenden und zukunftsfähigen Investition wird.