
Teil 3 unserer Reihe: Was ist in jedem Raum bei der Planung eines Neubaus zu beachten?
Kaum ein Raum hat sich in den letzten Jahrzehnten so stark verändert wie das Badezimmer. Was früher ein reiner Nutzraum war, ist heute ein Ort der Entspannung, der Hygiene und des persönlichen Rückzugs. Gerade im Neubau bietet sich die Chance, das Bad nicht nur funktional, sondern auch emotional zu gestalten – maßgeschneidert auf die eigenen Gewohnheiten und Bedürfnisse. Ob Familienbad, Ensuite-Bad oder Gäste-WC: Eine gute Planung ist das Fundament für dauerhaften Komfort.
1. Wie groß sollte ein Badezimmer sein?
Die ideale Größe hängt stark von der Anzahl der Nutzer und dem gewünschten Komfortniveau ab:
Wichtig ist nicht nur die Quadratmeterzahl, sondern vor allem die Raumaufteilung. Ein langgezogener, schmaler Raum mit 10 m² fühlt sich oft beengter an als ein quadratischer Raum mit 8 m². Eine clevere Anordnung der Sanitärobjekte entscheidet darüber, ob das Bad später praktisch und großzügig wirkt – oder eher gedrängt und unruhig.
2. Bedarf analysieren: Wer nutzt das Bad – und wie?
Noch vor der Auswahl von Fliesen, Armaturen oder Designkonzepten sollte die Nutzung im Mittelpunkt stehen.
Typische Fragen:
Diese Überlegungen beeinflussen maßgeblich die Ausstattung – etwa ob ein Doppelwaschtisch sinnvoll ist, eine separate Toilette oder eine bodengleiche Dusche eingeplant werden sollte.
3. Grundriss & Anordnung der Sanitärobjekte
Die Platzierung von WC, Waschbecken, Dusche und Badewanne sollte nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional durchdacht sein:
4. Stauraum & Ordnung schaffen
Gerade im Badezimmer wird häufig unterschätzt, wie viel Stauraum tatsächlich benötigt wird: Handtücher, Pflegeprodukte, Vorräte, Putzmittel, Hygieneartikel – all das sollte untergebracht werden, ohne dass das Bad überladen wirkt.
Praktische Lösungen:
Achte darauf, dass der Stauraum gut erreichbar ist, aber nicht den Raum visuell „erschlägt“. Weniger ist oft mehr – gute Organisation ersetzt überflüssige Schränke.
5. Lichtplanung: Funktional & atmosphärisch
Im Badezimmer braucht es zwei Arten von Licht: Arbeitslicht für tägliche Routinen wie Rasieren, Schminken oder Zähneputzen – und Stimmungslicht für entspannte Momente in der Badewanne oder beim Abendritual.
Empfehlungen:
6. Elektroplanung: Steckdosen, Heizung & Komfortfunktionen
Auch im Bad ist eine vorausschauende Elektroplanung entscheidend. Steckdosen sollten gut erreichbar und ausreichend vorhanden sein – vor allem in Spiegelschränken oder neben dem Waschbecken. Zusätzlich können folgende Punkte berücksichtigt werden:
Tipp: Lieber ein, zwei Steckdosen mehr einplanen – z. B. für elektrische Zahnbürste, Rasierer oder Haartrockner. Nachrüsten ist später aufwändiger.
7. Materialien & Design: Ästhetik trifft Alltagstauglichkeit
Im Bad sollten Materialien nicht nur schön aussehen, sondern auch pflegeleicht und langlebig sein. Gerade bei Fliesen, Armaturen und Oberflächen lohnt sich die Investition in Qualität:
Bei der Farbgestaltung gilt: Helle Farben öffnen den Raum, dunkle Töne schaffen Eleganz – mit gezielten Akzenten lässt sich beides kombinieren.
8. Zukunft mitdenken: Barrierefrei & altersgerecht
Auch wenn heute niemand an das Alter denken möchte: Ein Badezimmer lässt sich so planen, dass es auch in vielen Jahren noch problemlos genutzt werden kann. Ohne auf Design verzichten zu müssen:
Diese Maßnahmen kosten im Neubau oft wenig, ersparen aber später teure Umbauten.
Fazit: Ein gutes Bad vereint Funktion, Komfort und Stil
Das Badezimmer ist ein Raum voller Anforderungen – es muss jeden Tag funktionieren, aber auch Rückzug und Wohlgefühl bieten. Wer bei der Planung an mehr denkt als nur an Fliesen und Dusche, schafft einen Raum, der nicht nur heute, sondern auch in vielen Jahren Freude macht. Mit klarem Grundriss, guter Licht- und Elektroplanung sowie hochwertigen Materialien wird aus dem Bad eine kleine Wohlfühloase im Alltag.
Im nächsten Teil unserer Reihe werfen wir einen Blick auf das Schlafzimmer – den Raum, der Ruhe, Erholung und Geborgenheit bieten soll.