
Teil 2 unserer Reihe: Was ist in jedem Raum bei der Planung eines Neubaus zu beachten?
Die Küche ist heute weit mehr als ein Ort zum Kochen. Sie ist Lebensmittelpunkt, Treffpunkt, Arbeitsraum und Designobjekt zugleich. In vielen Neubauten bildet sie sogar das Herz des offenen Wohnkonzepts. Umso wichtiger ist es, diesen Raum von Anfang an gut zu durchdenken – nicht nur gestalterisch, sondern auch funktional und zukunftssicher.
1. Die Rolle der Küche im modernen Zuhause
Moderne Küchen sind offene Lebensräume. Sie verbinden sich fließend mit dem Wohn- und Essbereich, schaffen Kommunikation und fördern das Miteinander. Hier beginnt der Tag mit einem Kaffee, hier wird gemeinsam gekocht, gespielt, gelacht – die Küche ist Dreh- und Angelpunkt des Familienlebens.
Je offener der Grundriss, desto wichtiger ist eine klare Struktur in der Planung: Wo gekocht wird, braucht es Ordnung, kurze Wege und durchdachte Abläufe. Und wo die Küche sichtbar ist, muss auch die Gestaltung stimmen – von Fronten über Licht bis hin zur Geräuschkulisse.
2. Die richtige Raumgröße und Position im Haus
Die ideale Größe der Küche hängt vom Lebensstil ab:
Besonders sinnvoll ist es, die Küche in der Nähe des Hauseingangs oder der Garage zu planen – so gelangen Einkäufe direkt und ohne Umwege in den Kühlschrank oder die Vorratskammer. Auch ein Zugang zur Terrasse oder zum Garten ist praktisch, etwa für Grillabende oder das Frühstück im Freien.
3. Funktionalität & Ergonomie: Das magische Dreieck
Ein bewährtes Prinzip der Küchenplanung ist das sogenannte „Arbeitsdreieck“ zwischen Spüle, Herd und Kühlschrank. Diese drei Zonen sollten möglichst in logischer Abfolge und mit kurzen Wegen zueinander platziert werden – idealerweise ohne störende Laufwege dazwischen.
Wichtig ist außerdem eine ergonomische Gestaltung:
4. Stauraum clever gedacht
Stauraum ist in der Küche Gold wert – aber er muss gut zugänglich sein. Hoch- und Unterschränke sollten so geplant werden, dass der Inhalt leicht erreichbar ist. Auszüge und Apothekerschränke schaffen Übersicht, ohne dass man tief ins Regal greifen muss. In größeren Häusern lohnt sich auch eine separate Speisekammer als Ergänzung zur Küche – perfekt für Vorräte, Getränkekisten und sperrige Küchengeräte.
Kleine Geräte wie Toaster, Wasserkocher, Mixer oder Kaffeemaschine brauchen einen festen Platz, idealerweise so, dass sie nicht im Blickfeld stehen, aber schnell zur Hand sind.
5. Elektroplanung – oft unterschätzt, aber entscheidend
Die Elektroplanung gehört zu den wichtigsten, aber oft vernachlässigten Aspekten. Wer zu knapp plant, ärgert sich später über fehlende Steckdosen oder unpraktische Positionen. Hierbei hilft es in der vorhandenen Küche die Arbeitsabläufe zu analysieren: wo passt alles und kann im Neubau so übernommen werden, wo fehlt es an Steckdosen und sollte optimiert werden?
Wichtige Punkte:
6. Lichtplanung: Für Arbeit und Atmosphäre
In kaum einem anderen Raum ist das Licht so wichtig wie in der Küche – schließlich wird hier präzise gearbeitet, aber auch entspannt gegessen. Eine Mischung aus Arbeits und Stimmungslicht ist ideal.
7. Offene Küche – Akustik & Optik mitdenken
Offene Küchen wirken großzügig, bringen aber neue Herausforderungen mit sich. Geräuschpegel, Dunst und visuelle Unruhe sind häufige Kritikpunkte. Daher solltest du auf:
8. Zukunftsorientiert planen
Wer heute baut, plant am besten nicht nur für den Moment. Vielleicht wächst die Familie, vielleicht ändern sich Kochgewohnheiten. Denk also mit:
Fazit: Eine gut geplante Küche begleitet dich ein Leben lang
Die Küche ist einer der komplexesten Räume im Neubau – technisch, gestalterisch und funktional. Wer hier vorausschauend plant, schafft einen Raum, der nicht nur den Alltag erleichtert, sondern auch Freude bereitet. Mit der richtigen Struktur, kluger Elektro- und Lichtplanung sowie hochwertigen Materialien wird deine Küche nicht nur schön, sondern auch dauerhaft funktional.
Im nächsten Beitrag unserer Reihe geht es um das Badezimmer – einen Raum, der Komfort, Technik und Intimität vereinen muss. Bleib dran!